Nach dem Besuch des Funkturmes geht es durch den Fußgängertunnel am ICC, dem ehemaligen Internationalen Congress Centrum Berlin, Richtung S-Bahnhof Messe Nord/ICC. Beim Durchqueren fällt die charakteristische Gestaltung der 1979 eröffneten „Passerelle“ auf, die schon in zahlreichen Filmen als Kulisse diente. (Bitte beachten: Wegen Sanierungsarbeiten wird der Fußgängertunnel demnächst geschlossen, dann die Ampelquerungen nutzen.)
Vom Bahnhof Messe Nord/ICC fährt alle 20 Minuten eine S-Bahn (S 46) Richtung Königs Wusterhausen. Steigen Sie in einen der letzten beiden Wagen ein und setzen Sie sich in Fahrtrichtung links. Während der etwa einstündigen Fahrt nach Königs Wusterhausen gibt es viel zu entdecken:
Nach der Station Bundesplatz sehen Sie auf der linken Seite das Funkhaus Berlin des Deutschlandradios. Viele Jahrzehnte lang wurde von hier das beliebte Programm des RIAS Berlin (Radio im amerikanischen Sektor) gesendet. Heute produziert Deutschlandfunk Kultur hier seine bundesweit empfangbaren Programme. Die Logos von RIAS und Deutschlandfunk sind weithin sichtbar auf dem Dach installiert.
Nach der Station Schöneberg liegt links der Gasometer Schöneberg, der im Jahr 1910 fertig gestellt wurde und in jüngster Vergangenheit Ort für Fernsehproduktionen war. Hier lohnt sich zu anderer Gelegenheit eine Besichtigung. Das 78 m hohe Bauwerk kann bei einer geführten Tour erklommen werden. Von oben sieht man gut die Geschichte und Besonderheiten des Areals, das zu einem ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort entwickelt wird.
Zwei Stationen weiter öffnet sich die Stadt zu einem großen Freiraum. Das ist der ehemalige Flughafen Tempelhof*. Gut zu erkennen ist der Radarturm. Heben Sie den Blick etwas und Sie können den markanten Berliner Fernsehturm in der Ferne sehen.
Jetzt ist einige Stationen Zeit, um auf Sitzplätze in Fahrtrichtung rechts zu wechseln.
An der Station Adlershof sieht man das ehemalige Gelände des Fernsehens der DDR, DFF Adlershof. In dem Gebäude-Ensemble von 1953 wurde fast 40 Jahre lang Fernsehen produziert. Einige der seinerzeit genutzten Requisiten und technischen Einrichtungen sehen Sie später im Sender- und Funktechnikmuseum. Übrigens sind in dem Gebäudeensemble in Adlershof auch heute noch TV-Produktionsfirmen tätig.
Zwischen den Stationen Grünau und Eichwalde liegt die längste Fahrtstrecke der S-Bahn Linie S46. Nutzen Sie doch die Zeit für ein kleines Rechenspiel: Wie schnell fährt die S-Bahn? Messen Sie die Fahrzeit zwischen den beiden Stationen vom Losfahren bis zum Anhalten, zum Beispiel mit der Stoppuhr auf Ihrem Handy. Rechnen Sie gemessene Zeit in Sekunden um. Teilen Sie nun die Streckenlänge von 5.430 Metern durch die Fahrzeit in Sekunden und multipliziere das Ergebnis mit dem Faktor 3,6. So erhalten Sie die Fahrgeschwindigkeit in km/h. Die Auflösung finden Sie am Ende dieses Beitrages.